Holzforschung Austria Holztreppe außen

Holzqualität

Holzqualität, Holzsortierung, Holzauswahl

Für die Holzqualität, das heißt die Sortierung, gibt es eine von den deutschen Zimmerern für Buche, Eiche und ähnliche Laubhölzer definierte Bestimmung, die DIN 68368, die aber einer vertraglichen Vereinbarung bedarf. Diese Bestimmung für Holzqualität sollte heute nur noch für Treppen herangezogen werden, die aus Schnittholzriegeln verklebt (verleimt) sind. Denn inzwischen werden aufgrund ihrer Qualität und der Verfügbarkeit von Schnittholz überwiegend vorgefertigte Massivholzplatten verwendet, die nach Wunsch der Treppenhersteller sortiert sind.

Für Platten sind eher drei neuere Europäische Normen (EN 12775, EN 13017, EN 13353) heranzuziehen, wobei sich für den Treppenbau die Verklebung in der Qualität D 3 bewährt hat. Aufgrund der Vielfalt und der Unterschiedlichkeit dieser Hölzer, auch der einzelnen Arten, und den unterschiedlichen Verklebungsmethoden (schlanke Parkettverleimung oder breite Riegelverleimung) raten wir zu einer persönlichen Besichtigung und Auswahl der beim Treppenbauer lagernden Hölzer oder der fertig verleimten Platten, nach dem Motto „bestellt wie besehen“. Die Unterschiedlichkeit einzelner Sortierungen, auch innerhalb der gleichen Holzart, kann überraschen und erfreuen; eine Wildeiche oder Kernbuche erzeugt eine völlig andere Wirkung als schlichte Eiche oder Buche. Die Farbbeständigkeit der jeweiligen Holzart sollte berücksichtigt werden, wenn stärkere Licht- bzw. Sonneneinwirkung auf die Treppe zu erwarten ist: Während beispielsweise Robinie oder das exotische Afzelia und Kambala verhältnismäßig rasch und kräftig nachdunkeln, hellt sich gedämpfte Buche, Kernbuche oder Kernesche im Laufe der Jahre bei starker Lichteinwirkung hingegen auf.

Entscheidend für die Qualität des Holzes ist insgesamt die Sorgfalt, die der einzelne Produzent dem Einkauf, der Auswahl, der Prüfung und der Lagerung seiner Treppenbauhölzer widmet; deshalb sollte man dies alles selbst versuchen zu beurteilen, oder sich mehrere Referenzen geben lassen. Werblichen Aussagen wie Holz aus Wintereinschlag oder Mondholz darf man dabei durchaus kritisch gegenüberstehen, deren Vorteile konnten wissenschaftlich bisher nicht belegt werden. Hier trifft sich alte Überlieferung mit Mystizismus: In früheren Zeiten hat sich in bäuerlichen Betrieben aufgrund des jährlichen Arbeitsrhythmus das Holzfällen im Winter bewährt, heute ist die Holzernte ganzjährig üblich. Denn frisch gefälltes Holz hat zu jeder Jahreszeit den gleichen Feuchtigkeitsgehalt (im Gegensatz zur landläufigen Meinung), nur ist im Winter der Saftstrom viel geringer. Die Einschlagzeit hat daher auf die für den Treppenbau notwendige und heute hervorragend beherrschte technische Trocknung keinen Einfluss, siehe auch Holzfeuchte und Holz für Treppen.