Lackierung Landesbauordnung

Laminatstufen

Laminatstufen, auch HPL- oder CPL- Stufen (High-Pressure-Laminate bzw. Continuous-Pressed-Laminate)

Laminatstufen sind alle Treppenstufen, die aus mehreren Schichten verklebt sind, nach dem lat. Lamina = Schicht. Im Allgemeinen werden als Laminatstufen jedoch Treppenstufen bezeichnet, bei denen ein preiswerter Kern aus Holzwerkstoff mit einer bedruckten Deckschicht verklebt wird, entweder einem Holz- oder Steinimitat oder sonstigem Dekor. Diese Laminatstufen bestehen im Inneren meist aus Spanplatten oder ähnlichen Holzwerkstoffen; die Deckfläche besteht aus mehreren Schichten kunstharzgetränkter Papiere, mit der darüberliegenden Dekorfolie und einer Lackschicht aus Melaminharz („Overlay“).

Im Treppenbau werden Laminatstufen bzw. -Platten gerne als preiswerter Ersatz für Massivholz verwendet, wobei sie aufgrund ihrer Festigkeitswerte nur dann für statisch beanspruchte Treppenteile eingesetzt werden dürfen, wenn ihre Eignung für das jeweilige Treppensystem aufgrund einer europäischen technischen Zulassung nachgewiesen wird.

Die Oberfläche von Laminat kann durchaus für Treppenstufen geeignet sein, wenn ein Laminat mit hoher Widerstandsfähigkeit (Nutzungsklasse vergleichbar nach EN 13329) verwendet wird, die Stufenkanten rundum mit einem widerstandsfähigen Kunststoffband umleimt werden und alle Verklebungen feuchtigkeits- und wärmebeständig sind. Durch Fotodruck und Strukturprägung können Holzoberflächen täuschend nachgeahmt werden, und Laminate mit hoher Nutzungsklasse sind leicht zu pflegen, ähnlich wie Küchenarbeitsplatten. Die Nachteile von Laminatstufen sind ähnlich wie bei Laminatparkett, denn bei einer Beschädigung der Oberfläche oder dem Verschleiß der Stufenkante kann der Kern sichtbar werden. Gutes Laminat hält zwar stumpfe Schläge (Kugelfalltest) relativ gut aus, gegen spitze Beschädigungen verhält es sich ähnlich wie Hartholz.

Jedoch sind bei Laminat dann Ausbesserungen nicht mehr so problemlos möglich und unauffällig wie bei Massivholz, für welches es bewährte Renovierungsverfahren gibt. Ferner kann an den Verklebungsfugen zwischen dem Stufenkern und der Kunststoffkante bzw. der Laminatschicht von außen Feuchtigkeit eindringen, und den Spanplattenkern zur Quellung bringen. Die elektrostatische Aufladung von Laminatstufen ist höher als wie bei Massivholz, auch der manchmal behauptete ökologische Nutzen muss kritisch beurteilt werden (zumindest im Vergleich zu Massivholztreppen), denn sowohl im Kern als noch mehr in der Oberfläche sind Kunststoffe enthalten. Ferner sollte die schalltechnische Eigenart von Laminatstufen berücksichtigt werden, denn die relativ harte Oberfläche „klappert“ beim Begehen. Sonstige Vergleiche zwischen Laminat und Parkett siehe Stiftung Warentest.