Trittschallpegel
Trittschallpegel, Trittschallschutzmaß
Der Trittschallpegel ist die in einem Wohnraum festgestellte Größe des Schalldrucks. Der Trittschallpegel wird mit L (für Schalldruckpegel) bezeichnet, seine Maßeinheit heißt dB (Dezibel) und bezeichnet den Mittelwert aus einem bestimmten Spektrum der vom Ohr wahrnehmbaren Frequenzen. Früher wurde in Wohnbauten anstelle des Trittschallpegels das Trittschallschutzmaß (TSM) ermittelt, welches die Minderung eines Normschalls kennzeichnete.
Die physikalische genaue Definition lautet: Der Trittschall ist der Schall, der beim Begehen von Decken und Treppen als Körperschall entsteht und teilweise als Luftschall im Empfangsraum abgestrahlt wird. Der Trittschallpegel L’i ist der mittlere Schalldruckpegel in einem Terzband im Empfangsraum, wenn der Prüfgegenstand vom Normhammerwerk angeregt wird; die Maßeinheit ist Dezibel (dB). Der Schalldruckpegel L ist der zehnfache dekadische Logarithmus vom Verhältnis des Quadrates des jeweiligen (gemessenen) Schalldruckes p zum Quadrat des festgelegten Bezugsschalldrucks p0. In den Normen werden die Schallschutz- Grenzwerte für das jeweils gewählte bzw. festgelegte Messverfahren genau bezeichnet. Einheitlich ist die gewählte Frequenzhöhen- Auswahl dB(A). Beispielsweise bestimmt die ÖNORM B 8115-2 als höchstzulässigen Trittschallpegel L’nT,w in Reihenhäusern 43 dB, in Wohnungen 48 dB. Der dem L folgende Apostroph’ bedeutet, es ist am Bau zu messen, das n dass es sich um einen genormten Wert handelt, bei dem die Flankenübertragung ebenfalls zu berücksichtigen ist, das T eine nachhallbezogene Messauswertung, und das w dass es sich um eine bewertete Einzahl als Zusammenfassung der Frequenzen handelt. Näheres zu den in den Normen festgelegten höchstzulässigen Trittschallpegeln siehe:
- Schallschutz bei Treppen
- Treppenmeister Schallschutz
- zur Stärke unterschiedlicher Schallquellen und deren Folgen www.laermmachtkrank.at
- Schalltechnisches Treppen-, Entwicklungs- und Prüfinstitut (STEP) GmbH
Kommentar Trittschallpegel für Nichtfachleute
Unser Ohr kann Frequenzen (Tonhöhen) von etwa 20 Hertz als tiefster Ton (darunter liegt der Infraschall) bis zu höchstens 20.000 Hertz durch Kinder wahrnehmen (darüber ist der Ultraschall), für die schalltechnische Beurteilung von Trittschall im Bauwesen wird oft ein Frequenzbereich von 100 bis 3150 Hertz verwendet, neuerdings auch mit erweiterten Spektren (Spektrum- Anpassungswerten), welche die dumpfen Gehgeräusche auf Treppen realitätsgerechter berücksichtigen. Die unterschiedlichen Meßmethoden sind jedoch nur eine der Schwierigkeiten, das umfangreiche Thema Trittschallpegel so darzustellen, dass die subjektive Wahrnehmung des Lärms objektiv interpretiert ist: entscheidend für bautechnische Beurteilungen ist die festgestellte Größe eines Trittschallpegels.
Luftschall ist eine Schwingung, die nicht nur unterschiedlich schnell ist (Tonhöhe), sondern auch unterschiedlich stark (Schalldruck), vom absoluten Vakuum bis zum doppelten Luftdruck; unser Ohr kann eine Abweichung von 0,2 Milliardstel vom Luftdruck bereits als Ton wahrnehmen. Diese große Differenz wird mit einer logarithmischen Vergleichseinheit überschaubar gemacht, von 0 bis 190 dB. Das bedeutet in den für den Trittschall maßgeblichen Bereichen, dass bei einer Steigerung des Schalldrucks von z. B. 46 auf 49 dB, also um 3 dB, das Messgerät bereits eine physikalische Verdopplung des Schalldruckes feststellt, wogegen der Mensch erst eine Steigerung des Schalldruckes von 46 auf 56 dB, also um 10 dB, subjektiv etwa als Verdopplung des Lärms empfindet. Wenn man beispielsweise statt einem Lautsprecher, der in einem bestimmten Abstand mit 46 dB wahrgenommen wird, zwei Lautsprecher aufstellt mit jeweils der gleichen Leistung, also Verdopplung des Schalldrucks, würde man 49 dB messen, bei vier Lautsprechern 52 dB (nochmals Verdopplung) und bei 8 Lautsprechern 55 dB; subjektiv würde man erst darüber den doppelten Lärm empfinden. Weder die physikalische Steigerung des Schalldrucks auf das 8-fache (+ 700 %) noch die lineare Unterschied zwischen den Zahlen 46 und 56 (+ 27 %) machen diese annähernd gefühlte Verdopplung (+ 100 %) sofort verständlich, da Dezibel ein Hilfsmaß ist. Wenige Dezibel Differenz bedeuten daher für die Betroffenen bereits sehr viel.